Kassensysteme für Gastronomie in Kantine & Mensa

GiroWeb FAQ für Gemeinschaftsverpflegung (GV) & Catering: Wie funktioniert ein elektronisches Kassensystem? POS-System, was ist das?

GiroWeb erklärt:

Ein TSE-Kassensystem, oder auch POS-System mit Technischer Sicherheits-Einrichtung (TSE-Modul oder Cloud-TSE) zur Fiskalisierung, ist eine EDV-Lösung zur Einbindung von Kassen-Peripherie (zum Beispiel Bargeldschubalde, Bondrucker, Scanner, RFID-Leser und Kamera zur digitalen Speisenerkennung) oder Kassen-Software mit Computer-Kassen oder elektronischen Registrierkassen. TSE-Kassensysteme am POS (Point of Sale / Point of Service) richten sich nach den Bezahlarten, also dem Zahlungssystem. In der Gastronomie-Praxis bedeutet das:

Digitale TSE-Kassensysteme, im gastronomischen Dienstleistungsbereich auch Point-of-Service-Systeme genannt, beruhen zunächst auf einer Betriebssoftware, die wahlweise ein marktgängiges oder auch ein proprietäres Betriebssystem bzw. Operating System (OS) sein kann. Die darauf aufbauende Kassen-Software ist ein EDV-Programm, das die eigentlichen Kassiervorgänge der Gastronomie im Betriebsrestaurant, in der Kantine oder Mensa abbildet und die Geschäftsvorfälle digital dokumentiert und per zertifizierter Kassen-TSE, der Technischen Sicherheitseinrichtung zur fiskalischen Nachvollziehbarkeit für das Finanzamt, nachvollziehbar und überprüfbar macht. Dazu benötigt das Kassensystem im Vergleich zu einer Kasse mit integriertem Speicher eine externe Möglichkeit zur Datenspeicherung – auf lokalen oder dezentralen (Remote-)Speichern.

Aufgrund von gesetzlichen Vorgaben zur Datenbehandlung, u.a. Kassensicherungsverordnung (abgekürzt KassensichV) und Kassen-GoBD (Speicherung, Unveränderbarkeit, Datenschutz, Datensicherheit, Datenhandling, Backup-Mechanismen, etc) entscheiden sich viele Caterer noch für ein TSE-Kassensystem mit einer Stand-Alone bzw. On-Premises-Lösung, im Normalfall also mit Datenhaltung auf eigenen Servern am eigenen Standort. Insbesondere für den Catering-Betrieb an mehreren Standorten ist die Mandantenfähigkeit der Kassen-Software von Bedeutung, sodass in diesen Fällen zunehmend Online-Kassensysteme in einer Cloud zum Einsatz kommen. Was ist das beste Kassensystem für die Gastronomie in Kantine und Mensa? Was empfiehlt GiroWeb? Beim Kassensysteme-Vergleich klassischer und cloudbasierter POS-Systeme gibt es in der GV-Praxis keinen eindeutigen Testsieger wie bei Stiftung Warentest. Die Antwort, welches Kassensystem das beste ist, hängt primär von Abwägungen der Vorteile und Nachteile im Zusammenhang mit dem jeweiligen Gastronomie-Konzept ab.

Neben diesen Standard-Komponenten umfasst das optimale Spektrum eines digitalen TSE-Kassensystems weitere IT-Elemente. Neben dem wichtigen Aspekt des bargeldlosen Zahlungssystems – idR. kontaktlose Chipkarten-Ausweise bzw. Chipschlüssel / Transponder, in Kombination mit entsprechenden Kartenlesern / Terminals zum Einlesen der Bezahlmedien – erstreckt sich ein Kassenplatz auf weitere IT-Bestandteile wie Scanner (zum Beispiel für Barcode, QR-Code oder Bluecode), Online-Waage, Kassenbon-Drucker, Kundenanzeigen (Digital Signage), Zahlungsterminal mit Touch-Screen, PLU-Funktion und Kassenschublade. Eine intelligente Kassenplatzanordnung aller Komponenten (idealerweise unter Berücksichtigung durchdachter Laufwege) spielt besonders für ein POS-System in der Betriebs-Gastronomie im Hinblick auf schnelle Durchlaufzeiten an den TSE-Kassen ebenfalls eine wichtige Rolle.

Insbesondere in Betriebsrestaurants mit wenigen Standard-Gerichten kommen zunehmend SB-Kassensysteme, also TSE-Kassen mit Selbstbedienung einschließlich Self-Checkout zum Einsatz. Die Essensgäste erfassen ihre Speisen und Getränke dort selbst und bezahlen abschließend bargeldlos oder es erfolgt eine Verrechnung über ihr Gehaltskonto. SB-Kassen mit eigener Warenerfassung bezeichnet man auch als Vertrauenskassen, da diese Catering-Betriebe von der Ehrlichkeit der Mitarbeiter leben. Wie alle SB-Konzepte haben Vertrauenskassen den Vorteil, dass wenig Personalaufwand anfällt. Den geringeren Personalkosten stehen üblicherweise leicht steigende Fehlbeträge auf der Einnahmenseite gegenüber. Diese können selbst im Falle von ehrlichen Mitarbeitern durch fehlerhafte Erfassung der Speisen und Getränke durch die Kantinen-Gäste entstehen. Der Fehleranfälligkeit bei manueller Eingabe können GiroWeb-Caterer begegnen, indem sie ihre bargeldlosen Vertrauenskassen mit automatisierten Kamera-Stationen zur DSGVO-konformen Erkennung und Abrechnung aller Kantinen-Artikel durch Tablett- und Teller-Scans ergänzen.

Diese Food-Recognition Apps nutzen als Hardware eine Food-Detection Kamera zur digitalen Erfassung aller vorgelegten Artikel, wobei – je nach Speisenerkennungs-Software – die Tablett-Auflage als ganzes Menü oder Einzel-Komponenten auf den Tellern erfasst werden können. Im Zusammenspiel mit dem Kassensystem ist die Aufgabe der jeweiligen Dishtracker-Software nachfolgend die preisliche Zuordnung und Abrechnung der gescannten Speisen und Getränke. Hierbei werden auch unterschiedlichste Rahmenbedingungen berücksichtigt wie zum Beispiel lokale, regionale oder nationale Aktionsangebote, Subventionen und Zuschüsse. Moderne Food-Recognition Technologie nutzt als Basis für die automatische Speisenerkennung nicht nur die bereits gelernten Detection-Fotos einer initialen Datenbank, sondern auch künstliche Intelligenz (KI oder englisch AI-Technology für Artificial Intelligence) zur permanenten Anpassung, Erweiterung und Verbesserung bei grafischen Abweichungen.

Zusätzlich kann moderne AI-Software für gastronomische Kassensysteme online die neuesten Erkenntnisse anderer Standorte des Caterers berücksichtigen und mit jedem weiteren Scan-Vorgang im Kantinen-Alltag zusätzliche Lerneffekte erzielen. So erreichen Caterer mit automatisierten KI-Systemen zur digitalen Speisenerkennung selbst bei kurzfristigen Veränderungen im Speiseplan, im Menüplan oder bei der Zubereitung und Anrichtung auf dem Teller und dem Tablett (zum Beispiel beim Einsatz abweichender Menü-Beilagen) dauerhaft hohe Erkennungsraten. Die manuelle Unterstützung durch das Gastro-Personal bleibt mit moderner KI-Software zur automatischen Speisenerkennung minimal, während der Kassendurchlauf mit Erkennung, Bezahlung und Check-out für den Gast dank Dishtracker-Erweiterung nur noch wenige Sekunden dauert.

Was die abschließende Bezahlung angeht, nimmt in der Gemeinschaftsverpflegung, sowohl im Business-Catering als auch im Education-Catering, die Bedeutung von Bargeld aus Hygiene- und Effizienzgründen ab. In Betriebskantinen mit modernen TSE-Kassensystemen und flexibler Kassen-Software dominieren kontaktlose RFID-Bezahlkarten (wichtigste Beispiele: POS-Kassensysteme mit Mifare DESFire oder Legic advant) mit den technisch entsprechenden Kartenlesern. In der Gastronomie von Bildungseinrichtungen wie Schulen und Universitäten kommen aufgrund der praktikablen Robustheit meist Transponder- bzw. Chipschlüssel-basierte Bezahlmedien zum Einsatz.

Während im klassischen Gastro-Bereich der Bestell- und Bezahlvorgang zumeist getrennt und zeitlich versetzt stattfindet, fallen beide Vorgänge in der Betriebsgastronomie und Schulverpflegung oft zusammen (ähnlich wie auch in der sog. Systemgastronomie). Folglich unterscheidet sich der Funktionsumfang entsprechender POS-Kassen. In der Gemeinschaftsverpflegung kommt zum Beispiel Cash & Carry eine besondere Bedeutung zu, während die Funktion der Tischbedienung wegfällt. Beim Test und Vergleich von TSE-Kassensystemen wird deutlich, dass der physische Kassenplatz in der GV-Praxis einen neuralgischen Punkt bildet. An diesem stationären oder mobilen Point of Sale (via portabler Tablet-Kasse für mobile Einsätze) entscheiden Geschwindigkeit und Qualität des Kassenvorgangs sowie des Kundendialogs über Akzeptanz und Zufriedenheit der Essensgäste im Betriebsrestaurant, in der Mensa oder Kantine. Leistungsfähige IT-Lösungen mit einem elektronischen POS-System und bargeldloser Bezahlung bilden hierfür eine wesentliche Grundlage.

Beispiele für typische Attribute und Funktionen, die mit der EDV der Manager- / Management-Systemen auf Kassen der Betriebsverpflegung gepflegt, konfiguriert und ausgewertet werden können (meist durch die jeweiligen Betriebsleiter) sind Preislisten, Mehrwertsteuersätze, (variable) Zuschuss-Berechnungen, Rabatte / Subventionen, Einzel-Transaktionen und Transaktions-Salden, Berichte je Benutzergruppe, Analysen je Kostenstelle, und weitere Controlling-unterstützende Datenaufbereitungen (kunden-individuell) aus dem POS-System.

Außer betriebswirtschaftlichen Anforderungen unterliegen Gastronomen als Betreiber digitaler TSE-Kassen in der GV-Praxis auch rechtlichen Rahmenbedingungen. Zu den relevanten Themen gehören u.a. DS-GVO (Datenschutz-Grundverordnung bzw. GDPR für General Data Protection Regulation); GoBD-Konformität (Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff); sowie Kassensicherungsverordnung (Technische Anforderungen an elektronische Aufzeichnungs- und Sicherungssysteme im Geschäftsverkehr) mit TSE (Technische Sicherheitseinrichtung: zertifiziertes TSE-Modul für finanzamtkonforme Kassen-Software zur lückenlosen und unveränderbaren Aufzeichnung aller Kassenvorgänge am POS der Gastronomie in Kantine und Mensa).

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Synonyme & alternative Bezeichnungen sind u.a. TSE-Kassensystem, POS-System, Computer-Kasse, EDV-Kasse und POS-Kassensoftware. Hashtag: #tsekasse #possystem #computerkasse #edvkasse #gastronomiekasse #gastrokasse #bondruckerkasse #bargeldkasse #kassenbeleg #kassenbon #kassenzettel #cashregister #registrierkasse #scannerkasse #vertrauenskasse #kassenbonpflicht #selbstbedienungskasse #sbkasse #selfscanning #selfcheckout #kassenterminal #mobilekasse #ipadkasse #applekasse #touchscreenkasse #androidkasse #tabletkasse #kassenprogramm #kassenhardware #kassensoftware #kassenlade

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